Der E-Bass wird, genau wie die E-Gitarre, elektrisch verstärkt. Der E-Bass bildet mit seinen tiefen Frequenzen den Sockel, das Fundament, den Unterbau eines Stückes. Während die Geschichte akustischer Bassinstrumente sehr weit zurückgeht, wurden E-Bässe – auch als Reaktion auf die Etablierung der E-Gitarren – ab den 1930er Jahren entwickelt und populär. Die erste Serienproduktion eines E-Basses stammte aus dem Hause Fender: der Fender Precision Bass kam 1951 in die Läden.

Auf einen Blick: der E-Bass

  • Solidbody
  • meist 4 Stahlsaiten (dicker als bei E-Gitarre)
  • Halsspannstab
  • traditionelle Modelle: "Precision" und "Jazz"
  • Mensuren: Short-, Medium-, Long- und Extralong-Scale
  • Besonderheit: Split-Coil-Tonabnehmer

Bauformen

  • P-Modelle: 1 Tonabnehmer (Split Coil), 2 Regler
  • J-Modelle: 2 Tonabnehmer, 3 Regler
  • Sattelbreite bei J-Modellen meist etwas schmaler

Bei den E-Bässen gibt es zwei traditionelle Modelle, die auf die Firma Fender zurückgehen: den Precision-Bass und den Jazz-Bass. P-Modelle haben in der Regel einen Tonabnehmer und zwei Regler (Lautstärke und Klang), während J-Modelle normalerweise zwei Tonabnehmer (einen Hals- und einen Steg-Tonabnehmer) sowie drei Regler - einen für die Klangregelung und zwei für die Lautstärkeregelung der einzelnen Tonabnehmer - haben. Steg-Tonabnehmer klingen eher höher und knackiger, Hals-Tonabnehmer haben einen mehr dumpf-schwingenden Klang.

Die Form des Schlagbretts

Charakteristisch für die optische Unterscheidung von P- und J-Modellen sind vor allem die verwendeten Schlagbretter. Während bei P-Modellen das Schlagbrett sehr oft noch eine Art "Schwung" Richtung Steg macht, läuft das Schlagbrett des J-Modells meist kürzer und gerader aus. Ein weiterer Unterschied zwischen Precision und Jazz ist die Sattelbreite, die beim Jazz-Bass meist ein wenig schmaler ist.

Fender Player Precision Bass MN 3CS und Fender Player Jazz Bass V PF 3CS im Vergleich

Mensuren

E-Bässe werden – je nach Länge der Mensur – als "Shortscale", "Mediumscale", "Longscale" und "Extralongscale" bezeichnet.

Solidbody

  • massiver Korpus
  • oft aus Erle oder Pappel

Wie bei der E-Gitarre dient auch beim E-Bass der Korpus nicht als Resonanzkörper. Der Korpus besteht meist aus massivem Holz ("Solidbody"). Oft verwendet werden Erle und Pappel. Ein an der Vorderseite angebrachtes Schlagbrett schützt den Korpus vor Kratzspuren durch Plektrum & Co.

Da dem Korpus bei E-Bässen (wie auch bei E-Gitarren) aus akustischer Sicht im Prinzip keine Rechnung getragen werden muss, bieten sich grundsätzlich theoretisch vielfältige Optionen hinsichtlich Form und Design. Inwieweit sich das für den Korpus verwendete Material tatsächlich auf den Klang eines E-Basses auswirkt, darüber entstehen von Zeit zu Zeit lebhafte Diskussionen unter ambitionierten Musikern.

Hals

  • Halsspannstab

Der Hals des E-Basses wird meist durch Aufschrauben mit dem Korpus verbunden. Wie E-Gitarren verfügen auch E-Bässe über Halsspannstäbe, die einerseits den starken Zug der Stahlsaiten abfangen und mit Hilfe derer andererseits die Wölbung des Halses leicht verändert werden kann. Eine leichte Halskrümmung bewirkt zum Beispiel, dass die Saiten nicht auf den Bundstäben aufliegen und scheppern.

Griffbrett

  • Besonderheit Fretless

Eine Besonderheit bei E-Bässen sind sogenannte Fretless-Bässe. Diese haben keine Bünde, sodass die Saiten beim Spielen bzw. Greifen direkt auf dem Griffbrett aufliegen. Hierdurch ergibt sich eine spezielle Klangfärbung.

Saiten

  • am häufigsten: 4 Stahlsaiten
  • dicker als bei E-Gitarren
  • Mensur oft länger als bei E-Gitarren

Die meisten E-Bässe haben vier Saiten, allerdings gibt es auch E-Bässe mit fünf, sechs oder sieben – und in Ausnahmefällen sogar bis zu zwölf – Saiten. Die Saiten eines E-Basses sind dicker als die Saiten einer E-Gitarre. Dies ist notwendig, um die tieferen Töne zu erreichen. Außerdem ist die Mensur eines E-Basses in der Regel länger als die Mensur einer E-Gitarre.

Tonabnehmer

  • Besonderheit Split Coil

Während bei akustischen Bässen die Saitenschwingungen über den akustischen Resonanzkörper der Bassgitarre aufgenommen und verstärkt wiedergegeben werden, geschieht dies bei E-Bässen (wie auch bei der E-Gitarre) über Tonabnehmer und Verstärker. Eine Besonderheit bei E-Bässen sind die sogenannten Split-Coil-Tonabnehmer: Es handelt sich hierbei um zwei kürzere Single-Coil-Tonabnehmer, die - versetzt angeordnet - jeweils zwei Saiten abnehmen.

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  1. 1. Einleitung
  2. 2. Klangerzeugung
  3. 3. Vergleichstabelle Gitarrenarten
  4. 4. Konzertgitarre - Basiswissen
  5. 5. Westerngitarre - Basiswissen
  6. 6. E-Gitarre - Basiswissen
  7. 7. Akustische Bassgitarre
  8. 8. Kontrabass - Basiswissen
  9. 9. E-Bass - Basiswissen
  10. 10. Klanghölzer für die Gitarre
  11. 11. Glossar