Cajons sind zwar kompakt, aber man sollte sich da nicht täuschen: Cajons können auch unverstärkt eine ganz schön ordentliche Lautstärke an den Tag legen! Sie sind zwar leiser als akustische Schlagzeuge, haben aber trotzdem einen ziemlich durchsetzungsfähigen Bass, der sich seinen Weg in hellhörigeren Wohnungen ohne Weiteres mühelos durch Decken und Wände zu den Nachbarn bahnen kann. Ganz allgemein kann man sagen: Je mehr Volumen eine Cajon hat, desto druckvoller ist auch ihr Bass. Und natürlich ist auch die Power eines knackigen Snare-Sounds nie zu unterschätzen ...

Geräuschquellen im Vergleich

Wir haben aus Interesse einfach mal selber mit einem Schallpegelmessgerät nachgemessen: Die Lautstärke einer Cajon kann sich beim Spielen zwischen Werten von 45 dBA (leises Spiel) und 100 dBA (lautes Spiel) bewegen. Da es sich hier um Beispielwerte aus einer einzelnen Praxisanwendung handelt, können diese Messwerte allerdings im unteren Bereich auch noch unterschritten bzw. im oberen Bereich noch übertroffen werden.

Auf einer Skala haben wir weitere Dezibelwerte anderer Geräuschquellen zum Vergleich eingetragen. Übrigens: Erhöht sich die Lautstärke einer Geräuschquelle um 10 dB (also zum Beispiel von 10 dB auf 20 dB oder von 80 dB auf 90 dB), wird dies vom Menschen subjektiv tatsächlich ungefähr als Verdopplung (!) der Ausgangslautstärke empfunden!

Skala mit unterschiedlichen Geräuschquellen in Dezibel, zum Beispiel: ruhiges Atmen 10 dB und Flugzeugtriebwerk 120 dB.

Lautstärke bei unterschiedlichen Spieltechniken

Je kräftiger eine Cajon gespielt wird, desto lauter klingt sie natürlich auch. Allerdings ist es mit ein bisschen Übung andersherum ebenso möglich, die Cajon sehr leise zu spielen, wenn man weniger Druck beim Anschlagen der Holzflächen ausübt. Der gezielten Wechsel "laut-leise" ist für ein interessantes, dynamisches Spiel übrigens entscheidend. Einen kleinen Einstieg mit grundlegenden Infos zu den Schlagtechniken Bass, Tone, Tip und Slap liefert unser Ratgeber Cajon I.

Abdämpfen der Cajon

Legt man ein Kissen oder ein Handtuch in das Innere der Cajon, dämpft dies den Gesamtsound ab. Durch die im Korpus platzierten Materialien wird der Resonanzkörper verändert und die Schwingungen/Impulse werden nicht mehr optimal verstärkt, sodass der resultierende Klang leiser und abgedämpft erscheint.

Lautstärke des Snare-Sounds

Schlagplatte

Lockert man die oberen Ecken der vorderen Schlagplatte ("Clap Corners") ein wenig über die entsprechenden Schrauben, erreicht man einen intensiveren Snaresound, als dies bei fest angezogenen Schrauben der Fall ist.

Schrauben, die bei der Schlagplatte gelockert werden müssen, um einen intensiveren Snaresound zu erreichen.

Snaresaiten/Snaretraversen

Der Snaresound einer Cajon lässt sich auch modellieren, indem man die Snaresaiten bzw. den Snareteppich etwas abdämpft (= leiser) oder frei schwingen lässt (= lauter).

Es gibt spezielle Snaretraversen, die in passenden Cajonmodellen ergänzt werden können, sodass man mit zwei statt nur einer Snarevorrichtung spielt. Die zweite Snaretraverse sorgt dann für einen erheblich satteren, lauteren Snaresound. Gleichzeitig sind die Traversen mit einem Loch versehen, durch das man ein Stück Schaumstoff hindurchschieben und so positionieren kann, dass die Saiten entweder mehr oder weniger abgedämpft werden.

Snaretraverse von Sela.
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  1. 1. Einleitung
  2. 2. Cajon für Anfänger
  3. 3. Lautstärke
  4. 4. Besondere Cajon-Modelle
  5. 5. Richtige Mikrofonierung des Cajons
  6. 6. Glossar