Einer der Ansprüche von Digitalpianos ist es, den Klang akustischer Klaviere möglichst authentisch nachzubilden. Die Klangerzeugung akustischer Pianos erfolgt rein mechanisch. Vereinfacht gesagt, schlagen sogenannte "Hämmer" – kleine Elemente aus Holz, die mit Filz ummantelt sind – gegen Klaviersaiten und erzeugen damit Töne. Dieser Mechanismus wird ausgelöst, wenn der Klavierspieler eine Taste auf der Klaviatur herabdrückt.

Der Hammer, der über eine Mechanik mit der Klaviertaste verbunden ist, wird in Bewegung gesetzt. Er schlägt gegen die ihm zugeordnete Klaviersaite. Der Schlag des Hammers versetzt die Saite in Schwingung. Hierdurch entsteht ein Ton, wobei die Tonhöhe von der Länge und der Spannung der einzelnen Klaviersaite abhängt. Der hölzerne Resonanzkörper des Klaviers verstärkt den Ton akustisch, das heißt ohne zusätzliche elektronische Hilfsmittel.

Während beim Flügel die Saiten waagerecht gespannt sind, hat das "normale" akustische Klavier eine senkrecht ausgeführte Saitenbespannung. Auf den Klaviersaiten liegen sogenannte Dämpfer auf; wird eine Klaviertaste gedrückt, hebt sich der Dämpfer von der Saite ab; wird die Klaviertaste losgelassen, legt sich der Dämpfer wieder auf die Klaviersaite und verhindert, dass diese weiterschwingt.

Hammermechanik bei einem akustischen Piano.

Hammermechanik bei einem akustischen Piano

1726 Das Ur-Hammerklavier

Die Funktionsweise des akustischen Klaviers geht auf den italienischen Musikinstrumentenbauer Bartolomeo Cristofori zurück, der als der Erfinder des Klaviers gilt. Sein Hammerklavier vollendete Cristofori 1726. Wenige Jahre später starb er in Florenz. Es gibt heute weltweit noch drei Originale dieses Ur-Hammerklaviers; eines dieser Originale befindet sich in Leipzig, eines in Rom und eines im Metropolitan Museum of Art in New York.

Pianoforte

Die ausgeklügelte Hammermechanik dieses Klaviers ermöglichte es dem Spieler, das Instrument – je nach Stärke des Tastenanschlags – sowohl laut als auch leise zu spielen. Abgeleitet von den italienischen Begriffen "piano" (für leise) und "forte" (für laut) entstand so die Bezeichnung "Pianoforte". Wir alle kennen heute den abgekürzten, gängigen Ausdruck "Piano".

Grand Piano von Bartolomeo Cristofori.

Eines der Grand-Piano-Originale von Cristoforis Hammerklavieren befindet sich im Metropolitan Museum of Art in New York.

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  1. 1. Einleitung
  2. 2. Akustische Pianos
  3. 3. Elektro-mechanische Pianos
  4. 4. Elektronische Pianos
  5. 5. Glossar