Die meisten Blockflöten werden aus Holz - zum Beispiel aus den heimischen Holzarten Ahorn oder Birne - hergestellt. Dieses Naturprodukt "arbeitet" und reagiert besonders auf die Einwirkung von Feuchtigkeit. Deshalb ist es wichtig, die Holzflöte langsam und behutsam an ein gewisses Maß von Feuchtigkeit, die beim Spielen immer automatisch mit abgesondert wird, zu gewöhnen. Die Blockflöte aus Holz muss deshalb, wenn man sie neu gekauft hat, erst einmal über einen gewissen Zeitraum eingespielt werden.

Je nachdem, welches Holz für die Fertigung einer Blockflöte ausgewählt wird, gestaltet sich der Klang des Instruments tendenziell heller und obertonreicher (härtere Holzsorten) oder grundtonreicher und wärmer (weichere Holzsorten). Je härter und schwerer das Holz einer Blockflöte ist, desto brillanter und lauter ist normalerweise ihr Klang. Neben dem verwendeten Holz spielt für den Klang einer Blockflöte vor allem die Beschaffenheit der sogenannten Innenbohrung eine entscheidende Rolle.

Ahorn: obertonreich, leicht, klar

Ahornholz ist ein sehr helles Holz, dessen Farbgebung vom Gelblichen bis ins fast Weiße reicht. Ahorn gehört zu den mittelschweren, mittelharten Hölzern. Im Vergleich zu anderen Holzarten ist es relativ wasserunempfindlich – eine wesentliche Eigenschaft im Zusammenhang mit Blockflöten, da während des Spiels durch das Blasen ja ständig eine gewisse Feuchtigkeit produziert wird. Der Klang ist leicht, klar und eher obertonreich.

Moeck Schülerblockflöte aus Ahorn.

Birne: warm, brillant, grundtonreich

Neben Ahornholz wird auch das edle, heimische Birnbaumholz sehr gerne für Blockflöten verwendet. Dieses Holz hat eine hohe Dichte und ist relativ schwer. Der Klang ist etwas wärmer und grundtonreicher als der von Ahornblockflöten. Farblich geht Birne ins Rötliche. Das feste Holz lässt sich dank seiner gleichmäßigen, feinporigen Struktur gut und sauber bearbeiten und hat eine hohe Formbeständigkeit. Voraussetzung hierfür ist eine lange und langsame Trocknung des Holzes.

Mollenhauer Altblockflöte aus Birnbaum.

Rosenholz: kräftig, warm, strahlend

Rosenholz gehört zur Gruppe der Palisanderhölzer und weist eine intensive, edle Optik auf. Die Maserung des Holzes ist sehr ausgeprägt, ebenso wie die schöne, rötliche Farbgebung. Rosenholz gehört zu den sehr harten und besonders dichten Holzsorten, der Klang ist äußerst strahlend und brillant.

Moeck Sopranblockflöte aus Rosenholz.

Blockflöten aus Holz und Kunststoff

Wer auf die Einspielphase, die bei reinen Holz-Blockflöten unbedingt notwendig ist, verzichten möchte, sich auf der anderen Seite aber von Anfang an den typischen, warmen Holzklang wünscht, für den ist vielleicht die Kombination der Materialien Holz und Kunststoff genau das Richtige. Bei diesen Kombi-Flöten sind Mittel- und Fußstück aus Holz, der Kopf jedoch aus Kunststoff gefertigt. Kunststoffköpfe sind unglaublich robust, resistent gegen Feuchtigkeit und können bei Bedarf auch ganz einfach ausgewaschen werden.

Blockflöten aus Kunststoff

Eine weitere Alternative sind Flöten, die komplett aus Kunststoff gefertigt sind. Kunststoffflöten sind ganz besonders preiswert und pflegeleicht und benötigen keine Einspielphase. Sie werden deshalb oft und gerne für Kinder im Vorschulalter angeschafft. Im Vergleich zur Blockflöte aus reinem Holz und zur Flöte in der Holz-Kunststoff-Variante ergeben sich allerdings Einschränkungen hinsichtlich des Klangs; auch das Spielgefühl ist ein anderes.

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  1. 1. Einleitung
  2. 2. Aufbau einer Blockflöte - Basiswissen
  3. 3. Blockflöte - gängige Materialien
  4. 4. Einspielphase
  5. 5. Griffweise bei einer Blockflöte - Basiswissen