Mikrofoneingänge sind für gewöhnlich deutlich als XLR-Buchsen erkennbar. Sie sind für Mikrofone und DI-Boxen vorgesehen, die über ein entsprechendes XLR-Kabel an das Mischpult angeschlossen werden.

Mikrofone (meist passiv) erzeugen nur sehr geringe Spannungen (Mikrofonpegel). Durch einen Vorverstärker, der dem Mikrofoneingang am Mischpult nachgeschaltet ist (Gain), wird diese niedrige Spannung auf ein höheres Niveau gehoben.

Ebenfalls lässt sich am Mischpult für die Mikrofoneingänge per Knopfdruck meistens auch noch die sogenannte Phantomspeisung aktivieren, die von Kondensatormikrofonen und aktiven DI-Boxen für ihre Elektronik benötigt wird. Bei vielen Mischpulten gibt es für die Phantomspeisung einen "Master"-Schalter, mit dem man die Phantomspeisung für alle Kanäle mit XLR-Eingang auf einmal an- und ausschalten kann. Bei höherwertigen Mischpulten hat man die Möglichkeit, die Phantomspeisung einzeln pro Kanal zuzuschalten.

Phantomspeisung beim 12-Kanal-Mischpult Yamaha MGP12X.

Beim analogen 12-Kanal-Mischpult Yamaha MGP12X lässt sich die Phantomspeisung für sechs Mikrofoneingänge separat zuschalten (rote Knöpfe).

Was ist Phantomspeisung?

Während das Audiosignal vom Mikrofon oder der DI-Box zum Mischpult hin übertragen wird, nimmt die sogenannte Phantomspeisung (eine elektrische Spannung zwischen 12 und 48 Volt, wobei in der professionellen Audiotechnik, also bei Mischpulten, 48 V üblich sind) den umgekehrten Weg: sie wird über ein Mikrofonkabel bzw. XLR-Kabel vom Mischpult aus hin zum Mikrofon oder zur DI-Box geschickt.

Die Phantomspeisung wird von Kondensatormikrofonen und aktiven DI-Boxen für die Versorgung ihrer Elektronik benötigt. Die meisten dynamischen Mikrofone nehmen hingegen in der Regel eine Phantomspeisung quasi "gar nicht zur Kenntnis". Trotzdem sollte man die Phantomspeisung am Mischpult nach Möglichkeit nur für Empfänger aktivieren, die die Spannungsversorgung auch tatsächlich benötigen (optimalerweise Schaltung der Speisung pro Kanal, wo erforderlich), da manche Geräte (zum Beispiel Mikrofone älteren Datums) unter Umständen doch Schaden nehmen könnten.

Außer vom Mischpult aus kann eine Phantomspeisung in anderen Zusammenhängen beispielsweise auch über Soundkarten oder Audio Interfaces erfolgen. Ob ein Mikrofon eine Phantomspeisung benötigt, kann man immer in der zugehörigen Gebrauchsanweisung des Mikrofons nachschauen.

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  1. 1. Einleitung
  2. 2. Line
  3. 3. Mic
  4. 4. FAQ
  5. 5. Glossar