Trompeterzitate

Drei Trompeter, drei Zitate, drei Persönlichkeiten. – Die prägnanten Lebensweisheiten von Louis Armstrong, Till Brönner und Miles Davis haben uns dazu inspiriert, ein wenig zu recherchieren, welche besonderen Geschichten es im Zusammenhang mit diesen drei Männern zu erzählen gibt und welche Charakterzüge sie zu prägen scheinen bzw. schienen.

Louis Armstrong: Unruhestifter und Weltstar

Der amerikanische Jazztrompeter und Sänger Louis Armstrong wuchs in sehr ärmlichen Verhältnissen auf. Mit 11 Jahren wurde er wegen Unruhestiftung – Armstrong hatte in der Silvesternacht mit einem Revolver in die Luft geschossen – in ein Obdachlosenheim für schwarze Jugendliche eingewiesen. Diese Restriktion sollte sich allerdings als wegweisende Chance für den Jungen mit dem großen Mund erweisen, denn genau in dieser Anstalt erlernte Louis Armstrong das Kornettspiel.

„Wenn es die Hörer mitreißt, ist es Unterhaltung,
wenn nicht, ist es Kunst.“

Apropos großer Mund: eben dieses körperliche Merkmal verhalf dem Trompeter zu seinem allseits bekannten Spitznamen „Satchmo“. Satchmo ist aus den beiden Wörtern „satchel“ und „mouth“ zusammengewürfelt und bedeutet so viel wie „(Schul-)Ranzenmund“. Vom Kornett zur Trompete wechselte Armstrong übrigens erst mit etwa 26 Jahren.

Und weil’s so schön ist, hier noch ein weiterer locker-flockiger Ausspruch, den die Jazzlegende ganz trocken hat fallen lassen, als er zusammen mit seiner Frau bei einer Papstaudienz war und gefragt wurde, ob sie Kinder hätten: „Nein, aber wir haben jede Menge Spaß beim Versuch.“

 

 

Till Brönner: Perfektionist und Beinahe-Schauspieler

Bei „Transformers“ schläft er ein und „Das Dschungelbuch“ war der erste Film, den er gesehen hat. – Der bekannte deutsche Trompeter Till Brönner wurde am Niederrhein geboren, machte sein Abitur auf einer Jesuitenschule, studierte in Köln Jazztrompete und kann überhaupt einen Werdegang voller Zielstrebigkeit vorweisen, ganz nach dem Motto „Erfolge pflasterten seinen Weg.“

„Die Musik war wie eine Frau, die mich anbaggert.“

Brönner unterrichtet seit 2009 als Professor an der Hochschule für Musik in Dresden Jazz, Rock und Pop und hält die Neugier auf unbekannte (musikalische) Inhalte für eine elementare Angelegenheit. In einem Interview mit dem „Spiegel“ bemängelte er das Fehlen eben dieser Neugier bei seinen Studenten: „In Bezug auf die pädagogische Situation haben wir Idealbedingungen, aber der Hunger von einst scheint leider nicht mehr da zu sein.“

Vielleicht hätte Brönner – „nebenbei“ auch Moderator, Autor, Produzent, Ex-Jury-Mitglied bei der Castingshow „X-Factor“ und Fotograf – auch noch als Schauspieler die Leinwand erobert, wenn das Filmvorhaben des Regisseurs Vadim Glowna über „Charlies Orchestra“ – Goebbels’ Propaganda-Jazzorchester – tatsächlich umgesetzt worden wäre. Brönner war für diesen Film die Rolle eines der Musiker angeboten worden.

 

 

Miles Davis: Studienabbrecher und rastloser Künstler

Miles Davis erblickte rund 25 Jahre nach Louis Armstrong das Licht der Welt. Er war bekannt für seine musikalische Experimentierfreudigkeit und verhalf durch seine Bereitschaft, unkonventionelle, neue Impulse und Herangehensweisen nicht nur gelten zu lassen, sondern geradezu in sich aufzusaugen und aktiv zu unterstützen, vielen jungen, talentierten Musikern im Rahmen der gemeinsamen musikalischen Zusammenarbeit zu deren Durchbruch. Ganz im Gegensatz zu Armstrong wuchs Davis in äußerst wohlhabenden Verhältnissen auf. Seine erste Trompete bekam Miles Davis mit neun Jahren geschenkt.

„If you don’t know what to play, play nothing.”

Mit knapp 20 Jahren brach Davis sein Musikstudium in New York ab, da er sich von der Art und Weise der Ausbildung zu sehr eingeschränkt fühlte und völlig andere Standpunkte vertrat als die Lehrenden. In seiner Autobiografie erinnert Davis sich an eine weiße Lehrerin, die der Klasse erzählte, die Schwarzen spielten den Blues, weil sie arm seien, Baumwolle pflücken müssten und sie deshalb traurig seien. – Davis korrigierte seine Lehrerin dahingehend, dass er einen reichen Vater habe, der noch nie habe Baumwolle pflücken müssen und dass er selbst, Miles, gerade an diesem Morgen sehr fröhlich aufgewacht sei und den Blues gespielt habe …

Wie viele seiner Musikerkollegen holte auch Miles Davis im Laufe seines Lebens seine Drogenabhängigkeit immer wieder ein. Er brachte über 100 Alben heraus und wurde von vielen seiner Mitmenschen als sprunghafte, schwierige Persönlichkeit beschrieben.

 

 

Quellen/Fotos:
http://www.goodreads.com/author/quotes/54761.Miles_Davis
http://www.laut.de/Till-Broenner
http://www.spiegel.de/kultur/musik/louis-armstrong-der-die-beatles-in-den-charts-ueberholte-a-683241.html
http://www.spiegel.de/kultur/musik/till-broenner-spricht-ueber-sein-neues-album-plus-prelistening-stream-a-868771.html
http://tillbroenner.de/bio/
http://www.welt.de/kultur/pop/article132870111/Auf-gute-Filmmusik-kannst-du-pfeifen.html
http://de.wikipedia.org/wiki/Louis_Armstrong
http://de.wikipedia.org/wiki/Till_Br%C3%B6nner
http://de.wikipedia.org/wiki/Miles_Davis
http://www.zitate-online.de/autor/armstrong-louis/
http://de.wikipedia.org/wiki/Datei:Louis_Armstrong_restored.jpg

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Von Jutta Kuehl

Jutta Kühl, PR und Texterin bei Musikhaus Kirstein GmbH.